UAB Handlungsleitfaden – zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

Um Trainer*innen Handlungssicherheit zu geben, ist es sinnvoll, Regelungen über das Miteinander im Verband/ Verein aufzustellen. Im direkten Umgang dient ein Handlungsleitfaden sowohl dem Schutz von Sportler*innen – v. a. Kindern und Jugendlichen – vor Übergriffen als auch dem Schutz von Trainer*innen und Mitarbeitenden vor falschen Anschuldigungen.

Der Leitfaden gilt gleichermaßen für alle am Sport beteiligten Personen und sollte umfassend kommuniziert werden.

  • Regelungen für das Betreten der Umkleiden (wer darf zu welchem Zeitpunkt die Garderoben betreten, dies gilt z. B. auch für Erziehungsberechtigte, die den Kindern beim Umkleiden helfen müssen)
  • Achtung der Privatsphäre bei Duschsituationen (möglicherweise organisatorisch zu klären, sollte es keine getrennt-geschlechtlichen Nassräume geben; Trainer*innen duschen nicht mit Sportler*innen etc.)
  • Information an Sportler*innen und Erziehungsberechtigten über notwendige Berührungen bei sportlichen Hilfestellungen und Technikerklärungen
  • Körperkontakte bei Erfolgen, zum Trösten oder um Mut zu machen müssen von Sportler*innen erwünscht und gewollt sein und dürfen das pädagogisch sinnvolle Maß nicht überschreiten
  • 6-Augen-Prinzip (eine weitere Person – Trainer*in/ Sportler*in – ist anwesend)
  • Prinzip der offenen Tür bei Einzeltrainings bzw. 1-1-Betreuungssituationen (Türen werden nicht abgeschlossen; dies erschwert Übergriffe, da jederzeit eine Person den Raum betreten könnte)
  • Sicherheit bei Trainingslagern, Auswärtsspielen/-wettbewerben, auswärtigen Übernachtungen (keine Zimmereinteilung mit unterschiedlichen Geschlechtern, Betreuungspersonen nicht im gemeinsamen Zimmer mit Sportler*innen)
  • Keine Privatgeschenke/Vergünstigungen an einzelne Sportler*innen (dies erschwert es potenziellen Täter*innen, Kinder in ein persönliches Abhängigkeitsverhältnis zu bringen)
  • Keine privaten Einladungen von einzelnen Sportler*innen seitens der Trainer*innen (Gefahr von Missbrauch des Autoritätsverhältnisses durch Täter*innen!)
  • Einfordern von respektvollen Umgangsformen und wertschätzender Kommunikationskultur (z. B. keine sexualisierten Witze; angemessene Ansprache von Sportler*innen etc.)
  • Bei Irritationen hinschauen, Rücksprache im Team halten und bei Unklarheiten und Fragen die Vertrauenspersonen kontaktieren.